Gut gedämmt – viel gespart

Eine Dämmung ist dann sinnvoll, wenn auch wirklich das gesamte Haus davon erfasst ist. Nur die Fassade alleine mit Dämmmaterial zu bekleben, ist zu wenig.

Auch Sockel, Keller (Perimeterdämmung), Dachboden und das Dach des Hauses müssen ordentlich gedämmt werden. Ebenso ist es wichtig, bei der Montage unbedingt Fehler zu vermeiden. Wer sich nicht auskennt, sollte sich an einen Profi wenden. Denn nur wenn die Dämmung lückenlos dicht ist, wirkt sie auch.

 

Wärmedämmstoffe

Wärmedämmstoffe sind Stoffe, deren spezifische Wärmeleitfähigkeit besonders gering ist (kleiner als 0,1 [W/(m·K)]) und deren Hauptzweck die Wärmedämmung ist. Typische Ausführungsarten der Wärmedämmung in Bezug auf das Gebäudeteil sind: Dachdämmung, Wanddämmung, Fassadendämmung, Perimeterdämmung und Deckendämmung.

 

Dämmstoffe sollten situationsbezogen gewählt werden

Eine einfache Möglichkeit, die Fassade dicht zu bekommen, sind Hartschaumplatten. Das wird vor allem bei Häusern empfohlen, die von Grund auf sehr dünne Außenwände haben. Bei der gängigsten Methode werden Polystyrol-Dämmsysteme verwendet. Hier wird von innen nach außen gedämmt. die Platten werden am Gemäuer angebracht und dann verputzt.

Eine nachhaltige Möglichkeit ist die Verwendung von Hanf. Das natürliche Material hat hervorragende Dämmeigenschaften. Allerdings ist der Vorgang des Anbringens nicht ganz so einfach. Wer es noch dichter haben will, kann zusätzlich zum Hanf noch eine Holzschalung anbringen.

 

Konstruktionsbaustoffe mit wärmedämmenden Eigenschaften

Hier steht die lastabtragende Wirkung oder der Schutz vor Witterung im Vordergrund. Beispiele sind wärmedämmender Außenputz und wärmedämmende Mauersteine wie Hochlochziegel, Vollholz und Holzwerkstoffe. Wärmedämmende Wände oder Decken aus homogenen mineralischen Baustoffen, ohne nennenswerten Einsatz von Dämmstoff, werden als monolithische Bauweise bezeichnet.

 

Sonderfall Innendämmung

Mitunter ist eine Außendämmung nicht möglich oder nicht gewünscht. So kann man bei Lehmaußenwänden in Fachwerkhäusern und Gebäuden, deren Fassade erhalten bleiben soll, auch nachträglich eine Innendämmung einbinden. Innendämmungen sind problematischer, da der Taupunkt nach innen wandert und dadurch die Gefahr von Feuchtigkeitsbildung und damit von Gebäudeschäden besteht. Wenn die Konstruktion mit diffusionsoffenen, kapillaraktiven Dämmstoffen ausgeführt wird, lassen sich diese Probleme heute im Regelfall beherrschen. Innendämmungen mit Dampfsperren sind ebenfalls möglich, müssen jedoch sehr sorgfältig ausgeführt werden, da bei Beschädigung der Dampfsperre sich bildende Feuchtigkeit kaum mehr aus der Konstruktionsebene entweichen kann.

 

Wärmedämmung und Feuchtigkeit

Unzureichender Wärmeschutz kann während der Heizperiode den Anfall von Tauwasser verursachen. Wird eine Baukonstruktion über einen längeren Zeitraum durchfeuchtet, kann dies Pilzwachstum (Schimmelpilz) hervorrufen und Fogging-Effekte fördern, mit entsprechenden Gefahren für die Gesundheit der Bewohner sowie für die Funktionstüchtigkeit und Werthaltigkeit der Bausubstanz. Durch geeignete Materialien, Konstruktionsweisen und zusätzliche Maßnahmen können diese unerwünschten Auswirkungen verringert oder vermieden werden.

Die bauphysikalischen Auswirkungen der Wärmedämmung können nicht losgelöst von weiteren Maßnahmen des (baulichen) Wärmeschutzes betrachtet werden. Eine Wärmedämmung entfaltet ihre volle Wirksamkeit erst dann, wenn zugleich die Lüftungswärmeverluste eines Gebäudes durch Verbesserung der Luftdichtheit der Gebäudehülle verringert werden.